Im vergangenen Jahr starb im Alter von 101 Jahren der Regisseur Kurt Maetzig. Er war einer der bedeutendsten DEFA-Spielfilmregisseure. Seine künstlerischen Höhepunkte liegen in den 50er und 60er Jahren und prägten das Gesicht der DEFA entscheidend. Besonders erwähnenswert sind seine Frauengestalten: So stellte er mit seinem Film „Die Buntkartieren“ die Proletarierfrau Guste in den Mittelpunkt der Handlung und konzipierte damit eine Frauenfigur, die es so bisher kaum im deutschen Kino gab. Neben hochpolitischen Themen, die ihm nicht selten auch Kritik einbrachten, konnte er auch heitere Stoffe ebenso stilsicher entwerfen.
Filmvorführung:
Vergesst mir meine Traudel nicht (DDR 1957)
RE: Kurt Maetzig, DA: Eva-Maria Hagen, Horst Kube, Günther Haack
Lehrer Wolfgang Auer und der Volkspolizist Hannes Wunderlich sind Freunde und Zimmernachbarn bei der Wirtin Palotta in Berlin. Eines Tages taucht Traudel dort auf. Das Mädchen, ebenso raffiniert wie naiv, verlogen wie treuherzig, bringt die beiden Männer von einer peinlichen Situation in die andere. Die Skala der Stimmungen, die die Komödie erweckt, ist weit und reicht vom unbeschwerten Lachen über Mitleid und Nachdenklichkeit. Eva Maria Hagen erlebte mit der Rolle des Mädchen Traudel sogleich ihren Durchbruch.
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