Erzählen
von afrikanischer Kultur, wie es Senegambigha mit leidenschaftlich
spürbarer Hingabe tun, ist mehr als nur die reine Widerspiegelung
der Tatsache der afrikanischen Herkunft der Musiker. Mohamed
Diafoune, Ayo Nelson-Homiah, Emmanuel Domprey, Gordon Odametey,
Ibrahim Alhado und Omar Jobe aus dem Senegal, Gambia und Ghana
- daher auch der Name Senegambigha - offenbaren in sehr beeindruckender
Weise das Geheimnis der afrikanischen Kultur, das Außen
Stehenden verborgen ist: das Geheimnis von Spiritualität
und Lebendigkeit.
Die unbeschreiblich treibende Kraft und Lebensfreude der musikalischen
Performance vermittelt die Lebendigkeit und tief verwurzelte
Spiritualität afrikanischer Musik und Kultur über
viele Generationen hinweg bis in die Gegenwart. In den Liedern
werden mystische Bilder der Vergangenheit und der Zukunft
in vielen Farben und Schattierungen mit Trommeln und Gesang
heraufbeschworen . . . . . . Die Nacht ist heiß, zu
heiß, als dass an Schlaf zu denken wäre. In dieser
Nacht wird getanzt auf dem Platz, der von ärmlichen Hütten
umgeben ist. Die Flammen des Feuers erhellen die gesamte Szenerie
gespenstisch. Wie Geister erscheinen die Personen, die trommeln.
Das Heulen der Trommeln erfüllt die nächtliche Stille.
Es geht hinaus in die Unendlichkeit des Weltalls – zu
den Göttern, Geistern und Dämonen. Ihre Gesichter
sind nur schemenhaft zu sehen.
Doch wenn sie nur einen kurzen Moment sichtbar werden, dann
zeigt sich, dass sie vollkommen entrückt sind. Die Augen
nehmen einen seltsamen Glanz an. Ihr Funkeln verrät die
Nähe des Verlustes der Sinne. Wie Geister wirken auch
die Tänzer. Sie tanzen mal um das Feuer, mal vor dem
Feuer. Sie drehen und wenden sich im Schein der lodernden
Flammen, die sich in schneller Folge aus den Holzscheiten
empor recken und wieder verschwinden. |