(Malerei und Fotografie) Ausstellung vom 21. Januar bis 4. Mai 2018
Der erste Völkermord des 21. Jahrhunderts begann am 2. August 2014. An diesem Tag zogen sich die der kurdische Autonomieregierung unterstehenden Peshmerga-Einheiten aus den von den Eziden bewohnten Gebieten im Nordosten des Irak zurück. Einzig deren ezidische Angehörige verweigerten sich dem Rückzugsbefehlen, um ihr Volk vor der drohenden Katastrophe zu schützen.
In den Morgenstunden des folgenden 3. August drangen die Terroristen des Islamischen Staates in das nun fast schutzlose Gebiet vor und startete einen bis dahin in seiner Grausamkeit nicht für möglich gehaltenen Vernichtungsfeldzug gegen die Eziden. Nachdem den wenigen verbliebenen ezidischen Kämpfern die Munition ausgegangen war, überrannten die Mörder die Ortschaften und Siedlungen und begannen sofort, ihre Absicht „We will invade you! We will make your women hostages! We will make your children orphans!“ in die Tat umzusetzen.
Ältere Männer und Frauen wurden bestialisch abgeschlachtet, männliche Kinder und Jugendliche wurden gefangengenommen, um sie mit Gewalt zum Islam zu bekehren und zu Kämpfern und Selbstmordattentätern abzurichten und die jungen Frauen und Mädchen wurden verschleppt, um sie auf eigens dafür eingerichteten Sklavenmärkten an Moslems aus dem Irak und seinen Nachbarländern zu verkaufen oder sie als Sexsklavinnen an ausgewählte IS-Kämpfer als Anreiz und Prämie zu vergeben.
Wer konnte und es schaffte, rettete sich in das Shingal-Gebirge oder flüchtete gleich weiter nach Europa, um hier Schutz und Sicherheit zu finden.
Unter den Flüchtlingen befanden sich auch der Maler Qasim Alsharqy und der Fotograf Sofian Dikani. Beide leben heute in Deutschland.
Narin Ezidi musste bereits anfangs der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts mit ihrer Familie vor der Verfolgung durch den irakischen Diktator Saddam Hussein in die Türkei flüchten. Drei Jahre später gelang es ihnen, sich in Kanada niederzulassen. Gegenwärtig lebt sie in Mexiko.
Ihre Werke gehören zum kulturellen und intellektuellem Vermächtnis des ezidischen Volkes, sie dokumentieren die Verbrechen des IS und den Überlebenswillen der Eziden. Sie spiegeln den Schmerz über die vernichteten Leben, das Trauma der Flucht, die teilweise Fassungslosigkeit über die Grausamkeit ihrer Verfolger und den Kampf für eine Zukunft ohne Angst wider.
Der Verein Phoenix e. V. aus Berlin-Karow richtet gemeinsam mit dem Verein Eziden Weltweit e. V. aus Herford eine Ausstellung ausgewählter Werke der drei Künstler in den Räumen des Kirchlichen Begegnungszentrums in Berlin-Karow, Achillesstraße 53 aus.
Herr Qasim Alsharqy und Herr Sofian Dikani freuen sich auf zahlreiche Gäste. Die Vernissage findet am 21.01.2018 um 17:00 Uhr statt.
Ein Imbiss mit typisch ezidischen Speisen wird von Mitgliedern und Förderern des Vereins Eziden Weltweit e. V. angeboten.
Eröffnung am Sonntag, 21. Januar 2018, 17:00 Uhr
Kirchliches Begegnungszentrum,
Achillesstraße 53, Berlin-Karow
Öffnungszeiten:
Montag 9:30 -11:00 Uhr + 17:00 - 18:00 Uhr
Dienstag 9:00-10:30 Uhr + 14:30 - 16:00 Uhr + 17:30 - 19:00 Uhr
Mittwoch 14:00-16:00 Uhr
Donnerstag 10:00-12:00 Uhr + 15:00-17:00 Uhr
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