Paul Gerhard Fabricius
Berlin – Kuwait Arzt in zwei Welten
Als Paul Gerhard Fabricius vor fünfzehn Jahren das erste Mal in das Emirat Kuwait reiste, ahnte er nicht, auf welches Abenteuer er sich einlassen würde. Alles begann in München, wo eine neu entwickelte medi-zinische Technik wohlhabende Patienten aus dem arabischen Raum in das „Gesundheits-Mekka“ pilgern ließ und der Arzt erste Erfahrungen im Umgang mit Patienten aus diesem Kulturkreis sammeln konnte. Zu Beginn der 1990er-Jahre, Fabricius war inzwischen Chefarzt in Berlin, bat ihn ein talentierter junger Mann aus Kuwait, der an der Berliner Humboldt-Universität Medizin studiert hatte, um Hilfe beim Aufbau eines Urologischen Zentrums in seiner Heimat. Es war nicht damit getan, in bestimmten Abständen an den Golf zu f liegen. Der deutsche Facharzt musste die islamischen Auffassungen von Krankheit und Tod kennenlernen und das Vertrauen der Patienten gewinnen; mitunter sah er sich mit ungewöhnlichen Situationen konfrontiert.
Mittlerweile gehört Fabricius dort zu den gefragtesten Urologen, dessen Patienten aus dem gesamten Mittleren Osten kommen. Vor dem Hintergrund arabisch-persischer Geschichte, der Teilnahme am Alltagsleben und an den Diwaniyas, einer besonderen Form von Gedankenaustausch in den kuwaitischen Männerzirkeln, vermittelt der Autor, der heute zwischen Berlin und Kuwait pendelt, Erfahrungen und Erlebnisse, die in ihrer Differenziertheit bei der Meinungsbildung über den Islam sehr hilfreich sein können.
Prof. Dr. med. Paul Gerhard Fabricius,
1946 geboren, ist Facharzt für Urologie.
Nach dem Studium an der Humboldt-Universität Berlin zunächst als Facharzt für Urologie in Cottbus und Dresden tätig, 1984 Ausreise aus der DDR. In München ab 1986 Oberarzt am Klinikum Großhadern, Privatdozent und später Professor an der Universität München. Ab 1992 Chefarzt der Urologie im Berliner Krankenhaus Moabit und von 2002 bis 2011 im Klinikum Berlin-Neukölln. Er ist Mitglied zahlreicher Internationaler Gesellschaften für Urologie und seit 2000 als Visiting Professor im Nahen und Mittleren Osten und an der Berliner MIC-Klinik tätig.
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